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Barrierefrei Kultur erleben

Mobil-Lift Personenaufzug bringt Besucher bis auf den Rang

Das Theater in Putbus auf der Ostseeinsel Rügen ist das wohl schönste und älteste Schauspielhaus in Mecklenburg-Vorpommern. Das eindrucksvolle Gebäude glänzt mit seiner schneeweißen Fassade, dem prachtvollen Innenraum und einer hervorragenden Akustik. Erbaut wurde die Spielstätte bereits von 1819 bis 1821 im Auftrag von Fürst Malte zu Putbus. Zum coronabedingt nachgeholten 200-jährigen Jubiläum erstrahlt das historische Theater dank einer umfangreichen Sanierung wieder in vollem Glanz. Das Bestandsgebäude erhielt einen gläsernen Anbau mit einem Personenaufzug, der mobilitätseingeschränkten Besuchern den barrierefreien Zugang zum Obergeschoss ermöglicht. So gelangen Gäste mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen zukünftig auch zu den Plätzen im ersten Rang und können die Fürstenloge sowie das Theatercafé besuchen. Weiterhin kann nun die Belieferung des Theatercafés deutlich schneller und komfortabler über den Aufzug erfolgen.

Bei der Wahl des Personenaufzugs legte Reyk Höhne vom Ingenieur-Büro Höhne GmbH & Co.KG, der die Planung des Bauvorhabens übernahm und die Sanierungsarbeiten betreute, großen Wert auf einen geringen Platzbedarf und eine optisch perfekte Lösung. Über Internetrecherchen wurde der Bauingenieur auf die Mobil-Lift Aufzüge der Böcker Maschinenwerke GmbH aufmerksam. Bereits im Vorfeld gab es allerlei Abstimmungsbedarf zu den baulichen und technischen Rahmenbedingungen. Nach einem intensiven Austausch und Dialog mit Ralf Wiesdorf, Gebietsverkaufsleitung Mobil-Lifte bei Böcker, entschied sich Höhne für einen maßgefertigten Aufzug des Typs BML 400 E mit Elektroantrieb, da dieser sich optimal an die räumlichen Gegebenheiten vor Ort anpasst und alle individuellen Anforderungen des Bauprojekts erfüllt. Die Auftragserteilung durch den Landkreis Vorpommern-Rügen erfolgte nach der Besichtigung eines Referenzobjekts mit ausgiebiger Probefahrt.

Für Bauingenieur Höhne, der bisher nur mit Anbietern konventioneller Aufzugsanlagen zusammengearbeitet hatte, ist der Mobil-Lift der ideale Aufzug für das Putbusser Theater: „Der Personenaufzug ist am nicht-denkmalgeschützten Anbau auf der Marktseite platziert und bildet mit seiner modernen Glas-Stahl-Konstruktion einen harmonischen Kontrast zur klassizistischen Gebäudearchitektur. Wir haben uns für Böcker als Lieferanten entschieden, da der Aufzug deutliche Vorteile bei den baulichen und technischen Gegebenheiten bietet. Es gab viele Möglichkeit ihn zu individualisieren und auf unsere Bedürfnisse abzustimmen. Natürlich haben auch ein gewisser Preisvorteil bei der Anschaffung und die deutlich geringeren Kosten für den Unterhalt eine Rolle gespielt.“

Kompakter Aufzug mit variabler Kabinengröße

Für die Installation des Aufzugs wurden zunächst einige bauliche Anpassungen am Theater in Form von Durchbrüchen und der Fundamentlegung vorgenommen. Den Aufzugsschacht fertigte ein ortsansässiger Schlossereibetrieb an. Innerhalb von nur fünf Werktagen wurde anschließend die Aufzugsanlage in dem selbsttragenden Stahlschacht montiert. Hier punktete der BML 400 E insbesondere mit seinen geringen Abmessungen. Die Schachtgrube hat eine Tiefe von gerade einmal 120 mm, der Schachtkopf ist nur 2.700 mm hoch. Zudem benötigt die Technik des Mobil-Lifts keinen separaten Maschinenraum. Die gesamte Steuerung und der Elektroantrieb befinden sich neben der Kabine direkt im Aufzugsschacht.

Die Kabinengröße des Mobil-Lifts kann individuell auf das Bauvorhaben abgestimmt werden – ein entscheidender Vorteil, wenn bei einer Nachrüstung am Bestandsgebäude nur wenig Raum vorhanden ist. In Putbus finden die Theaterbesucher in einer 1.100 mm x 1.400 mm großen rollstuhlgerechten Kabine nach DIN ausreichend Platz. Mit einer Tragkraft bis zu 400 kg fährt der Aufzug per Automatikbetrieb hier zwei Haltestellen an. Je nach Bauvorhaben kann die Förderhöhe variable gewählt werden und die Aufzugsanlage bis zu fünf Haltestellen in maximal 14,50 m ansteuern. Der umweltschonende, geräuscharme und 2,2 kW starke Elektroantrieb ermöglicht Fahrgeschwindigkeiten bis zu 0,15 m/s. So kann der Fahrgast während der Auf- und Abfahrt in Ruhe den Blick durch die verspiegelte und verglaste Anlage über den baumgesäumten Marktplatz schweifen lassen.

Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten

Nicht nur die Konstruktion des Aufzugs, auch seine optische Ausführung ist äußerst anpassungsfähig und so vielfältig, wie die baulichen Rahmenbedingungen. Um alle Wünsche zu erfüllen, steht eine große Material- und Farbauswahl zur Verfügung. Das umfassende Zubehör reicht von der Beleuchtung über Dekorelemente bis hin zu Displays in der Kabine und an den Etagentüren.

Am Putbusser Theater fügt sich das gradlinige, moderne Design des Aufzugs perfekt in die örtlichen Gegebenheiten ein. Der Kabineninnenraum ist in Edelstahloptik gestaltet, ein Spiegel auf der hinteren Kabinenwand setzt einen besonderen Akzent. Die Bedienung und Etagenwahl im Lift erfolgt über ein vertikales Tableau in Edelstahloptik mit blau hinterleuchteten Etagentasten, LED-Überlastanzeige, integrierter Notleuchte und einem Display, das die Fahrgäste über Fahrtrichtung und Etage informiert. Eine integrierte LED-Lichtleiste an der Kabinendecke sorgt für eine angenehme Beleuchtung und schaltet sich auf Anforderung automatisch ein oder aus. Der Bodenbelag aus rutschfestem, dunkelgrauem Linoleum rundet die exklusive Gestaltung des Kabineninneren ab.

Von außen präsentiert sich der Mobil-Lift Personenaufzug mit einer vollautomatischen Teleskopschiebetür, bestehend aus Verbundsicherheitsglas mit einem Edelstahlrahmen. Mit einer Breite von 900 mm gewährt sie den Besuchern einen bequemen Zugang zur Aufzugskabine. Die Etagenbedienung im Türrahmen zeigt durch farbige Hinterleuchtung den Belegungszustand des Lifts an. Zusätzlich zur werksseitigen Gestaltung der Anlage hat der theatergeneigte Planer auf dem Dach der Aufzugskabine ein besonderes Gestaltungselement hinzugefügt. Steht der Aufzug im Erdgeschoss, können die Theaterbesucher vom ersten Stockwerk aus ein Kunstwerk im Comicstil bewundern.

Jederzeit sicher nach oben

Egal ob im Theater, Wohnhaus oder Geschäftsgebäude, bei der Beförderung von Personen steht die Sicherheit an erster Stelle. Der Mobil-Lift Personenaufzug erfüllt daher alle aktuellen Sicherheitsstandards und entspricht der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG. Der sichere Kabinenzugang wird über eine hochsensible Lichtschranke gewährleistet. Bei Stromausfall schaltet sich die akkubetrieben Notstromversorgung automatisch ein, so dass die Notabfahrt der Kabine sichergestellt ist und alle Fahrgäste den Aufzug entspannt verlassen können.

Zur elektrischen Sicherheitseinrichtung gehören weiterhin ein Notaus-Schalter in der Kabine und im Schacht, die automatische Sicherheitsabschaltung bei Über- oder Unterfahrt, eine separate Verkabelung des Leistungs- und Hilfsstromkreises sowie elektrisch betätigte Türschlösser mit Kontaktüberwachung. Optional möglich ist auch die Aufschaltung auf eine bauseitige Brandmeldeanlage mit Zwangsfahrt in die Rettungsebene bei Auslösung eines Alarms sowie die Verknüpfung mit einer 24-Stunden Notrufzentrale. Die Notrufeinrichtung ist alternativ auch mit individuellen Notrufnummern konfigurierbar.

Im Rahmen der Nutzungssteuerung kann die Ansteuerung nicht-öffentlicher Haltestellen mittels eines elektronischen Chips aktiviert werden. Der Lift fährt in diesem Fall die definierten Etagen nur nach Freigabe am inneren Bedientableau durch den Besitzer eines Transponders an. Am Theater in Putbus kommt diese Funktion für die zeitliche Zugangssteuerung zum Einsatz. Der Aufzug ist nur bei Bedarf in Betrieb und kann vor Beginn einer Vorstellung oder bei einer Belieferung des Cafés bequem von außen eingeschaltet werden.

In der Aufzugssteuerung ist darüber hinaus ein Betriebs- und Arbeitsstundenzähler integriert. Im Abgleich mit dem hinterlegten Wartungsintervall erfolgt eine automatische Wartungsmeldung an den Betreiber, so dass die regelmäßige Prüfung des Aufzugs stets sichergestellt ist.

Positives Fazit

Pünktlich zu den Feierlichkeiten anlässlich des 200-jährigen Bestehens des Schauspielhauses nahm der Mobil-Lift Personenaufzug im Juli 2021 seinen Betrieb auf. Reyk Höhne schaut auf die Baumaßnahmen zurück und zieht eine positive Bilanz: „Mit der Begleitung des Projekts durch Böcker während der Planung, Ausführung und Inbetriebnahme sind wir sehr zufrieden. Gerade in der Planungsphase waren der intensive Austausch und die schnellen Reaktionszeiten sehr wichtig. Bei spontanen Fragen haben wir immer umgehend eine zielführende Antwort erhalten. Auch nach der Inbetriebnahme ist die Betreuung ausgezeichnet. Ich freue mich, dass jetzt alle Theaterbesucher einen barrierefreien Zugang zum Obergeschoss unseres prachtvollen Inseltheaters haben.“

Weitere Informationen zu den Böcker Mobil-Lift Personenaufzügen gibt es hier.

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